Törnbericht unserer Reise von Köping (Schweden) über den Mälarensee nach Stockholm und wieder zurück


Beginn der Reise war der kleine Ort Köping am westlichsten Zipfel des Mälarensees. Angereist sind wir mit Auto (Wohnmobil) und Boot auf dem Trailer.

Bevor ich auf die einzelnen Tage und Reiseabschnitte eingehe, einige zusammenfassende Sätze:

Als „Neusegler“ war dies unserer erste Reise mit dem Boot. Insgesamt waren wir 9 Tage auf dem Wasser und haben etwa 220 sm zurückgelegt. Allerdings sind wir viel unter Motor gefahren.. Die Reise hat uns riesengroßen Spaß gemacht, auch wenn wir in jedem Hafen die absolut „kleinsten“ waren. Meine Frau hat ihre anfängliche Angst und Unsicherheit im Laufe der Fahrt weitgehend abgelegt. Ich denke, dass der Mälaren gerade für Anfänger und auch für Leute, die Ruhe suchen, optimal ist. Es ist alles so was von unkompliziert. Die Fahrwasser sind gut betont, die Häfen gastfreundlich. Besser kann es kaum sein. Allerdings hatten wir gutes Kartenmaterial mit. Ich möchte an dieser Stelle Uwe Giese aus Hamburg danken, der uns die Karten einfach so, ohne uns zu kennen, leihweise zur Verfügung gestellt hat.


Die Reise wurde durchgeführt mit einem Jollenkreuzer Atlanta Flamingo, 20 Fuß lang.

Das Boot war ausgestattet mit Normalfock, Lattengroß, 10 PS Außenborder, guter Batterie, Landanschluss, DHI-Beleuchtung, Bett, Kleinküche und Kühlbox. Zur Navigation hatten wir einen guten Kompass von Ch. Plath, eine Logge und einen Sportbootkartensatz für den Mälarensee. Die Besatzung bestand aus mir selbst – seit zwei Jahren Segelerfahrung – und meiner Frau Elisabeth, die große Angst vorm Segeln (...wenn das Boot so schief ist ....) hat. Für uns beide war es der erste Törn. Versprochen war, meistens unter Motor zu fahren, nur wenn das Wetter ganz komfortables, aufrechtes Segeln erlaubt, dieselben zu setzen.



16.7.05.

Ankunft in Köping

Im Ort selbst gibt es einen „Smabootshamn“, also einen Hafen für Freizeitboote, der jedoch über keine Slipanlage verfügt, die wir für unser Boot brauchen. Im Ortsteil Malmon, ca. 7 km vom Ortszentrum Köping, gibt es jedoch eine Slipanlage (Bootsrampor). Außerdem einen Campingplatz, auf dem wir während unserer Abwesenheit das Wohnmobil und den Bootstrailer gegen eine Gebühr von 50 skr (ca 6 Euro) pro Tag stehen lassen konnten. Während der Reise ist es natürlich ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass Trailer und Zugfahrzeug sicher aufgehoben sind.


1. Tag (Sonntag)

Am 17.7.05 haben wir morgens um 8 Uhr angefangen das Boot auf dem Hänger aufzutakeln, zum Slippen vorzubereiten.

Um 10 Uhr war alles klar, wir konnten den „Merlin“ zu Wasser lassen.

Die Slipanlage stellte sich als sehr flach heraus, wir bekamen das Boot nur mit Mühe (Schieben) vom Trailer. Weil es überhaupt kaum aufschwamm haben wir uns noch den (aufgesteckten) Geber von der Logge abgerissen. Zum Glück unbeschädigt. Ich musste die Taucherbrille nehmen, mich unter den Rumpf begeben und den Loggengeber wieder befestigen. Für meine Frau stellte sich das sehr erheiternd dar, für mich war es weniger schön, auf dem Rücken unter dem Boot zu klemmen, 30 cm unter mir den Schlick und die Entengrütze des schlammigen Anlegers. Nach einigen Anläufen (Luft holen) hatte ich den Geber dann wieder fest und wir konnten endlich um 11.00 Uhr losfahren.

Mit sehr schwachem achterlichen Wind sind wir unter Motor auf Kurs 125 3,5 Meilen rausgefahren, haben dann auf Kurs 90 Grad gedreht. Wind immer noch sehr schwach. Teilweise versucht mit ausgestellter Fock zu Fahren, Wind war aber zu schwach, ging nur mit 1 – 2 Knoten. Wind schlief gegen Mittag ganz ein – Motor. Unter Motor lief Merlin bei halber Drehzahl etwa 5 Knoten – sehr angenehm, auch vom Geräusch her.

Um 14 Uhr zog ein Gewitter auf, Regen und Windböen. Elisabeth hat sich gefürchtet, wir sind unter Land gefahren und vor Anker gegangen. Um 14.45 Uhr Weiterfahrt. Bei Sonnenschein und Null Wind ging es unter Motor nach Kvicksund. Vor der dortigen Klappbrücke mussten wir ca. 20 Minuten warten, bis sie zur Durchfahrt öffnete. Bei der Windstille kein Problem, schwierig stelle ich es mir vor, wenn es sehr windig ist. Es gibt keinen Kai, wo man festmachen könnte. Wahrscheinlich muss man dann am Rande des Fahrwassers ankern.

Von Kvicksund aus sind wir dann in den Kanal nach Torshälla gefahren. Der Kanal war unspektakulär. Am Anfang ist es idyllisch, zwischen dem Schilf und den Bäumen unter Land zu fahren, aber auf Dauer wäre es nichts für mich. nach insgesamt 16,2 Seemeilen (1,5 unter Segeln) kommen wir an diesem ersten Tag in Torshälla an. Der Gasthafen ist sehr einfach, ein Kai an der Hauptstraße. Im Hafengebäude gibt es eine Toilette und Dusche. Stromanschlüsse gibt es auch. Anmelden muss man sich in einer Pizzeria ein Stück die Straße hoch. Mit 70 Kronen bezahlt man sicherlich nicht zu viel für die Übernachtung.



Der Hafen in Torshälla



2. Tag (Montag)

Am 18.7. um 10 Uhr in Torshälla abgelegt. Wetter war diesig, aber am Aufklaren. Wind ca. 2-3 aus Nord.

Nach der Kanalausfahrt auf Ostkurs, Segel gesetzt. Für 5 Minuten einigermaßen Fahrt gemacht ( 3-4 Knoten), dann schlief der Wind ein. (Murphy!) Unter Motor in flotter Fahrt (6 Kn) östlich, Wind weiter schwach, Nordost. Aufkreuzen schwierig, da Wind zu schwach und unstet. Schön Warm, sonnig. Gegen Mittag beigedreht, unter gesetzten Segeln (Fock back gegen das Ruder gelegt) eine Stunde Pause gemacht. Dann erneuter Segelversuch – negativ. Also weiter unter Motor. Beim Start des Motors spulte sich das Starterkabel nicht zurück. Zum Glück sprang er sofort an. Zum Nachtanken aus dem Reservekanister (der fest in der Backskiste installierte 13 Litertank musste alle 6 Betriebsstunden aus einem 10 l Kanister nachgetankt werden) gingen wir vor Anker und ließen den Motor im Leerlauf tuckern. 10 Liter haben wir nachgefüllt, dann war wieder voll.

Weiter ging die Fahrt Richtung Strangnäs. Nach einigen kurzen Regenschauern haben wir um 16 Uhr nach 25,2 Seemeilen in Strangnäs festgemacht. In Strangnäs haben wir den 10 l Kanister gefüllt und den Seilzug vom „freundlichen Tankwart“ unentgeldlich repariert bekommen. Später habe ich ihm als Dankeschön ein 6-Pack Starkbier gebracht, was ihn sehr gefreut hat. In Strangnäs hat es eine sehr schicke Hafenanlage. Die Leute sind freundlich. Es ist einigermaßen voll. Wir haben nur noch den unbeliebten Platz neben der Tankstelle bekommen. Im Ort kann man gut einkaufen und essen gehen. Das Eis ist sehr lecker. Der Hafen ist nicht ganz so billig wie Torshälla – mit Strom bezahlen wir 120 skr. für die Nacht.


3. Tag (Dienstag)

Am 19.07. um 4 Uhr früh mit heftigen Kopfschmerzen wach geworden. Zu wenig Luft in der Kajüte, absolut drückendes Wetter. Um 7.30 aufgestanden und zur Dusche gegangen. Auf dem Weg zur Dusche kam ein solcher Platzregen runter, dass man kaum noch was sehen konnte. Habe aber trotzdem geduscht – war wärmer. Um 8.30 Uhr fing der Betrieb an der Tankstelle an. Mit meinen Kopfschmerzen konnte ich den Gestank nicht ab – wir mussten da weg. Wir sind 0,5 Meilen raus ans andere Ufer gefahren und haben dort an einem (privaten?) Bootsanlieger festgemacht und in aller Ruhe ohne Spritgestank gefrühstückt. Wunderbar. Wir konnten das 10 Uhr-Öffnen der Brücke bei Strangnäs in aller Ruhe abwarten. Um 10 waren wir dann vor der Brücke, die dann um 10.10 Uhr für 10 Minuten geöffnet wurde. Wir sind für 4 Seemeilen dem Fahrwasser unter Motor gefolgt, es wurde immer wärmer, ein richtig schöner Tag. Dann öffnete sich das Fahrwasser in einen kleinen See und wir haben erst einmal unter Motor eine Meile Höhe zum Wind geholt, ehe wir dann sehr schön mit Halbwind bis leicht vorlichem Wind 3 über 4 Meilen sehr schön gesegelt sind. Max Speed immerhin 5,1 Knoten, sonst zwischen 3 und 4. Mittags in einer kleinen Bucht festgemacht, an Land gekocht. Sehr warm. Gegen 15 Uhr weitergefahren, zuerst 3 Meilen Motor, dann ca. 3 Meilen bei 2-3 Beaufort Halbwind gesegelt. Kurz vor Mariefred fielen wir dann ab und hatten den Wind achterlich und liefen noch gut bis kurz vor den Hafen. Um 18 Uhr in Mariefred festgemacht. Sehr schöner Tag, viel Sonne, ein bisschen Segeln. Die Stadt ist schön, pittoresk. Traumhafte Kulisse vom Boot aus. Direkt gegenüber das Schloss Grippsholm. Eine alte Eisenbahn kann besichtigt werden, das Hotel am Hafen ist zujm Essengehen nicht so gut, besser den Hafen rechts runter bis zu einem Restaurant am See.

Insgesamt am dritten Tag 19 Meilen, davon 9 unter Segeln.



Im Hafen von Mariefred vor Gripsholm

 


4. Tag (Mittwoch)

Am 20.07. um erst gegen 14 Uhr nach heftigem, anhaltendem Regen , + Schlossbesichtigung mit leichtem achterlichen Wind aufgebrochen. Auf den Versuch hin, die Segel zu setzten, schlief der Wind sofort wieder ein. Unter Motor vor Ridön in den den Södra Björkfjärden und dann mit Ostkurs bis zur Insel Rastraholm vor Ekerön..

Hier befindet sich ein sehr schöner Yachthafen des Stockholms Segel Sällskap (SSK) mit toller Restauration. Absolut empfehlenswert!! Hafengebühren wie immer supergünstig: 100 SEK incl. Strom. Wir haben Harald aus Hamburg mit seiner Crew (Comfortina 44) getroffen, der uns ein paar gute Tipps für Stockholm gab. Insgesamt sind wir an diesem Tag 19,1 sm gelaufen – fast nur unter Motor.


5. Tag (Donnerstag)

Am 21.07. in Rastaholm um 9 Uhr mit losgefahren. Kaum Wind – Motor. Im Bockholmssundet war viel Verkehr, Wind kam auf, leider von Ost, also von vorne. Die Fähre über den Värbysundet gequert und dann nach insgesamt 10 sm bei Värby an einem Yachthafen mit Tankstelle angelegt um zu Tanken. Wir haben noch einen Supermarkt gesucht. Alles um den Hafen herum wirkte sehr gammelig, Industrieumgebung. Wohnwagensiedlung mit Saisonarbeitern – wenig ansprechend. Supermarkt haben wir keinen gefunden. Sind dann nach dem Tanken weiter Richtung Stockholm gefahren. Verkehr nahm stetig zu, Welle erstaunlicherweise auch. Wind inzwischen 3-4 leider immer noch von vorne. Nach etwa 5 sm Sind wir im Fiskarfjärden auf Nordkurs gegangen und haben mit Halbwind Kurs auf Drottningholm genommen. Wir sind 5 sm mit teilweise guter Fahrt gesegelt, bis wir um 13 Uhr in Drottningholm direkt unterhalb des Schlosses vor der Brücke festmachten. Das Schloss haben wir nur von außen besichtigt, weil wir noch nach Stockholm rein wollten. Allerdings war der Schlosspark doch einen Spaziergang wert. Tolle Architektur und Perspektiven. Um 15 Uhr in Drottningholm losgefahren, unter Segel nach Süden bis ins Fahrwasser. Dort wieder Ostkurs – Motor. Es ging durch diverse Brücken bis zur Hammaröschleuse. Hammaröschleuse kostete 100 Sek. Dann waren wir im Bereich der Saltsön, hatten den Mälaren verlassen. Durch den Hammaröhamn ging es weiter ins Zentrum von Stockholm. Unter einer letzten Eisenbahnbrücke durch, dann öffnete sich vor uns die Verlängerung des Halvkakssundet. Hier ist das Hauptfahrwasser in die Schären. Alles, was schwimmt kam vorbei – riesige Fähren, auf dem Weg nach Finnland, Ausflugs- und Besichtigungsboote, Sportboote, Frachter, einfach alles. Ein Verkehr, wie auf der Autobahn. Wir mussten dieses Fahrwasser queren, um unseren Hafen im Waldemarsviken anzulaufen. Bei meiner Frau gab das etwas Herzklopfen – die Fähren waren doch ganz schön riesig. Um 17.30 Uhr waren wir dann da, nach einer Tagesstrecke von genau 24 sm. Von Köping aus haben wir insgesamt über Mariefred 103 sm zurückgelegt.

Der Hafen heißt Navis-hamn. Es war gut, dass wir noch einen Platz bekommen haben (war knapp). Aber der Hafen als solcher ist wenig empfehlenswert. Für die bestimmt hundert Liegeplätze gibt es ganze zwei Toiletten und zwei Duschen. Mit 200 Sek zuzüglich 40 Sek für Strom war der Hafen der mit Abstand teuerste auf unserer ganzen Reise. Außerdem haben wir schlecht geschlafen – durch die unmittelbare Nähe zum eben beschriebenen Fahrwasser stand sehr viel Welle im Hafenbecken. Man sah die Welle nicht – aber einige Zeit, nachdem ein großer Pott durch den Sund gefahren war, bewegten sich plötzlich alle Schiffe an den Stegen gute 40 cm hoch und runter. Man kann sich vorstellen, wie die trotz Ruckdämpfern und genügend Luft in den Festmachern ruckten. Morgens um 6 Uhr so aufzuwachen war nicht wirklich lustig. Und das Gewackel und Gequietsche von den z.T. rostigen Federn der Festmacher ging den ganzen Tag und die ganze Nacht. Der große Vorteil des Hafens war, dass wir fast unmittelbar in der City waren. Alle 10 Minuten hielt bis tief in die Nacht der Bus direkt am Hafen. Der Bus brauchte 10 Minuten ins Zentrum. Das war super. Ansonsten ist Stockholm eine tolle Stadt. Wir wären gerne noch länger geblieben, es hat allerdings 3 Tage ununterbrochen geregnet. Wirklich heftig geregnet. Außer Museen anschauen und shoppen war kaum was möglich. Und davon hatten wir nach drei Tagen genug. Das Reisefieber packte uns wieder und wir beschlossen am Sonntag den 24.07. wieder in Richtung Mälaren loszufahren und nördlich zurück nach Köping zu fahren. Meinen ursprünglichen Plan, noch einen Abstecher in die Schären zu machen, lies ich fallen, weil Elisabeth zu unsicher war. Das Fahrwasser raus in Richtung Ostsee war doch sehr stark befahren. Außerdem war das Wetter auch nicht so gut.


6. Tag (Sonntag)

Am 24.07. starteten wir um 10 Uhr in Stockholm. Zuerst ging es unter Motor auf gleicher Route zurück. Wir fuhren im Süden von Stockholm durch den Hammaröhamn, durch die Schleuse und weiter Richtung Westen. Auf Hinter der Liljefjordbron haben wir getankt und sind einkaufen gegangen. Ging ganz gut, weitläufiger Ortsteil. Hier hat man mal gesehen, dass in Stockholm auch Leute wohnen, nicht nur Geschäfte, Hotels, Museen, Kultur und Freizeit. Weiter Richtung Westen ging es. Das Wetter klarte zunehmend auf, Wind mäßig aus Südwest. Also war erst mal Motor angesagt. Auf Höhe des Stadteiles Alsten bogen wir jedoch nach Nordwest ab. Nun ging es unter der Nockebybrücke nach Nordwesten, später NordNordwest. Ein schöner Segelkurs. Mit Halbwind konnten wir gute 10 sm segeln. Später mussten wir eher auf westlichen Kurs drehen und der Wind drehte uns entgegen ebenfalls auf West und so war dann wieder Motor angesagt. Es ging durch den Näsfjärden und dann südwestlich durch die Enge des Skeppsbakasundet. Hier, in dem sehr engen Fahrwasser ließen wir ein großes Containerschiff (KüMo) passieren. Wir liefen unter Motor so gemütliche fünfeinhalb und der Große war doch zwei, drei Knoten schneller. Als das KüMo vorbei war, fuhr ich hinter ihm her. Heckwelle war kaum – bis er eine Spitzkehre vor uns her fuhr. Offensichtlich lies er die Schrauben gegenläufig drehen, um duirch ndie Kehre zu manövrieren. Obwohl wir bestimmt 100 Meter hinter ihm waren, entstanden rund um unser Bootchen plötzlich gewaltige Strudel. Ganz plötzlich aus dem glatten Wasser. Das war schon beeindruckend und hat uns richtig durchgeschüttelt. Nichts für meine Frau. Nun ging es nur noch durch den Björkfjärden zur Landzunge Härjarö. Hier war ein wundervoller Anlieger, der zu einem ganz tollen Campingplatz gehörte. Absolut weitläufiges, gepflegtes Gelände. Offensichtlich der ehemalige Park eines kleinen Herrensitzes. Heute Campingplatz mit blitzsauberen modernen Sanitäranlagen. Wirklich eine Vorzeigeanlage. Auch die Preise stimmten wieder: 100 Sek, allerdings ohne Strom. Das Duschen war ein Genuss nach Stockholm. Insgesamt waren es von Stockholm bis Härjarö 30,5 sm, bislang unsere längste Tagesetappe.


7. Tag (Montag)

Am 25.07. starteten wir erst um 11 Uhr. Wind war gut, 4 SW. Zuerst 1,5 Meilen unter Motor nach Südaost, dann auf WNW. Alle Segel raus. Das Wetter war bedeckt, der Wind relativ konstant. Wir machten gute Fahrt um die 5 Kn, einmal sogar 5,8 kn. Für die kleine Merlin mit meiner eher unsichern Frau war das super. Wir konnten aber bei halbem Wind sehr aufrecht segeln. Nach einer Stunde wurde der Wind unbeständiger, raumte teilweise. Fahrt ging auf drei bis vier Knoten zurück. Nach ca 10 sm strichen wir gegen 15 Uhr dann die Segel und fuhren aus Zeitgründen unter Motor in Richtung Enköping. Der Kanal nach Enköping ist sehr schön, idyllisch. Überhaupt auch der Hafen von Enköping und die Stadt sind sehr schön. Enköping muss man auf jeden Fall anlaufen. Wir waren um 16.30 Uhr nach insgesamt 22,1 Seemeilen in 5,5 Stunden angekommen. Leider muss man zur Tankstelle ein bisschen laufen. Im Hafen gibt es kein Benzin. Wir haben einen sehr ausgiebigen Stadtbummel gemacht, Eis gegessen, die Sonne kam raus. Überhaupt war das Wetter von dem Moment an, wo wir in Stockholm losgefahren sind wieder o.k.




Im Hafen von Enköping

8. Tag (Dienstag)

Dienstag, 26.07. um 10.45 in Enköping gestartet. Wetter bedeckt, trocken, Wind schwach aus WSW. Motor. Um 12.45 passierten wir die Hjulstabron, dann 2-3 sm weiter westlich das Fahrwasser verlassen. Bei sehr schönem Sonnenwetter in einem Naturschutzgebiet zwischen Baum und Heckanker Pause gemacht. Gegen 15.30 Uhr Weiterfahrt in westlicher Richtung. Wetter immer noch schön. Um 18.30 Uhr bei Sundbyholmsjön außerhalb des Fahrwassers geankert. Sehr stiller Abend. In unserer Bucht jagte ein Fischadlerpaar. Mit Mücken gab es trotz all des Wassers kein Problem. An diesem Tag haben wir 29, 2 sm zurückgelegt, davon vielleicht 5 unter Segeln.


9. Tag (Mitttwoch)

Am Mittwoch den 27. 07. sind wir um 9.45 bei bedecktem Wetter Richtung Kungsör aufgebrochen. Wind war SW 3-4, keine Chance zu segeln, wir hatten schließlich SW Kurs. Das Wetter wechselte. Sonne, Wolken. heftige Schauer. Ich bin ein paar mal ordentlich naß geworden, Elisabeth weniger, war bei Regen unter Deck, trotz ziemlicher Schaukelei. Um 12.15 haben wir Quicksund erreicht und waren damit wieder auf unserem Hinfahrtskurs angekommen, hatten unseren Kreis geschlossen. Wir hätten jetzt direkt nach Köping fahren können, wären dann aber zu früh zurück gewesen. Also ging es noch mal nach Kungsör. weiter auf Südwestkurs. Wind und Welle nahm noch zu. ich habe eine Sprayhood vermisst. Um 14 Uhr liefen wir dann bei strahlendem Sonnenschein in Kungsör ein. Hafen war super, gute Sanitäranlagen, sehr Preisgünstig (50 Sek) schickes Städtchen. Gegenüber vom Hafen, auf der anderen Seite vom Wasser gibt es ein sehr schönes Cafe. Es ist wirklich empfehlenswert. Man sollte es nicht auslassen. In Kungsör kann man auch sehr gut Essen und einkaufen. Wir sind am Mittwoch insgesamt 21,5 sm in 4 Stunden gefahren, alles unter Motor


10. Tag (Donnerstag)

Am Donnerstag den 28.07. sind wir in Kungsör um 7.00 Uhr aufgebrochen, um eben rüber nach Köping an den Ausgangspunkt unserer Reise zu segeln. Wind war günstig, West 3.

Um 9 Uhr gingen wir kurz vor Köping / Malmon vor Anker. Ich musste nach der Logge tauche, damit sie beim Rausslippen nicht beschädigt wird. Dann zur Slipanlage. Kurz nach 9 haben wir das Boot festgemacht. Unsere Reise war nach insgesamt 216,8 sm zu Ende.


Nun ging es rüber zum Campingplatz, Wohnmobil und Trailer holen. Jetzt ging der Stress los. Der Campingplatzbesitzer akzeptierte weder Eurocard noch Visa. In Schweden ein absoluter Sonderfall. Also erst mal nach Köping rein, Geld holen. Bis wir dann mit dem Gespann an der Rampe standen, war es fast 10.30 Uhr. Dann zeigte sich, dass die Rampe zu flach war, um das Boot draufzuziehen. Großes Theater mit Trailer am Abschleoppseil ganz reischieben, dann hat sich das Bugrad im Schlick festgesetzt und, und und. Bis wir endlich fertig waren, das Boot draußen und abgeriggt, alles verpackt war es schon 13.30 Uhr. Gut, dass wir so früh in Kungsör losgefahren waren. Schließlich hatten wir noch fast 300 km bis zu unserem Ferienhaus in Värmland, wo wir zum Rest der Familie stießen.

Elisabeth immer mit der Karte